Die Nachricht spaltete Fußball-Deutschland: Jürgen Klopp wird neuer Global Head of Soccer bei Red Bull. Für Realisten ein sportlich wie finanziell logischer Schritt. Für Fußball-Romantiker ein Dolchstoß ins Herz.
Kevin Großkreutz gehört zur zweitgenannten Kategorie. „Es war ein Schock, ist traurig. Irgendwie ist das immer noch nicht richtig bei mir angekommen“, sagte der ehemalige Profi von Borussia Dortmund in seinem Podcast Viertelstunde Fußball.
„Ich wurde wach, hatte 30 Nachrichten auf dem Handy und dachte schon: Was ist passiert?“, ergänzte der 36-Jährige. Und weiter: „Ich dachte auch, ich wäre im Traum, dann habe ich gehofft, dass das eine Fake-Nachricht ist. Es war schon ein Schock, traurig auch irgendwie. Zwei Stunden später war es dann richtig offiziell.“
Unter Klopp gab Großkreutz 2009 beim BVB sein Bundesliga-Debüt, wurde 2011 und 2012 Deutscher Meister, avancierte zum Nationalspieler und wurde 2014 sogar Weltmeister mit Deutschland. Für keinen Trainer lief der Defensiv-Allrounder häufiger auf (236 Pflichtspiele, 27 Tore und 37 Vorlagen). Platz zwei in der Liste? Christian Wück, sein Trainer bei Rot Weiss Ahlen, mit lediglich 59 Partien.
Aber trotzdem wird er immer ein Freund von mir bleiben, das ist einfach ein Fakt. Zuhause ist er immer willkommen
Kevin Großkreutz über Jürgen Klopp
Als Spieler hat Großkreutz Klopp also unglaublich viel zu verdanken. Aber: „Als Fan will ich ihn nicht mehr vor der Süd sehen. Wenn wir uns treffen, werde ich ihm persönlich sagen, dass ich es scheiße finde, dass er so etwas macht“, erklärte er. Und dennoch hat der 57-Jährigen weiterhin einen Platz in seinem Herzen: „Aber trotzdem wird er immer ein Freund von mir bleiben, das ist einfach ein Fakt. Zuhause ist er immer willkommen.“
Klopp hat als Trainer drei hoch emotionale Engagements beim 1. FSV Mainz 05 (2001 bis 2008), Borussia Dortmund (2008 bis 2015) und dem FC Liverpool (2015 bis 2024) hinter sich. Mit Beginn des neuen Jahres wird er nun Fußball-Boss beim österreichischen Konzern Red Bull. Dazu gehören RB Leipzig, Salzburg, die New York Red Bulls, Bragantino (Brasilien) und Omiya Ardija (Japan).